Über das Stück „Zerbrochene Bilder“

Ein Theaterstück von Mohanad Jackmoor

Die Menschen, die auf den Marktplatz gehen und eigentlich einkaufen wollen, kommen statt über Obst und Gemüse schnell über Bomben und Panzer ins Gespräch. Ein Alltag im Krieg. Mit beklemmenden Szenen zeigt „Zerbrochene Bilder“ die Motive der Menschen für Flucht. „Das kann man nicht schauspielern. Das können so überzeugend nur diejenigen darstellen, die es selber erlebt haben“, urteilte die Presse (WN, 16.01.2017) nach der Premiere im Februar 2017.

Doch der 27jährige Theatermacher Jackmoor, der in seiner Heimat zunächst Pharmazie und dann Regie studiert hat, bevor er nach Deutschland geflüchtet ist, belässt es in seinem ersten in Deutschland entwickelten Stück nicht bei den Fluchtgeschichten. „Zerbrochene Bilder“ erzählt neben dem Krieg auch das Ankommen in Deutschland und die Schwierigkeiten mit fremder Sprache, fremden Sitten und fremdartiger Bürokratie – und das auf sehr vergnügliche und versöhnliche Weise. Man geht in diesen Theaterabend mit angehaltenem Atem und verlässt ihn mit einem Lächeln.

In Eigeninitiative hatte sich die Theatergruppe Mitte 2016 um Mohanad Jackmoor in Neuenkirchen gegründet. Das Ziel der Gruppe war es, mit ihrem Stück eine Brücke zur besseren Verständigung mit den Einwohner/innen des Ortes zu bauen, von dem sie aufgenommen wurden. Nach der Unterstützung durch die Schreibwerkstatt des Autor und Dramaturgen Thomas Richhardt und einer erfolgreichen Premiere gibt es zahlreiche Anfragen für weitere Aufführungen im Münsterland und so können Mohanad Jackmoor und seine Schauspieler/innen mittlerweile auch in anderen Orten mit Vorurteilen aufräumen und dem Publikum die syrische Theatersprache ans Herz legen.